Homburgs Bevölkerung erfuhr den Zweiten Weltkrieg zwischen 1939 und 1943 unbeschadet, bis die Fliegerangriffe der Alliierten von 1944 und 1945 über die Stadt und ihre Menschen hereinbrachen. Zu dieser Zeit stellte noch eine der wenigen Raffinerien synthetischen Treibstoff her, und zu dieser Zeit waren nach wie vor deutsche Truppen entlang des Westwalls im Einsatz. Homburg war aber auch Ziel der Angriffe, weil die Alliierten zum Rhein vorstoßen wollten.
Zerstörung durch Luftangriff
Die Royal Air Force und United States Army Air Forces flogen den schwersten Angriff am 14. März 1945 und zerstörten rund 80 Prozent der Stadt. Verzeichnet wurden 36 Luftangriffe, davon zehn Groß- und 26 Jagdbomber-Angriffe. Sie konzentrierten sich nicht nur auf das Stadtgebiet, auf Homburgs Vororte und Stadtteile, sondern auch auf das Eisenwerk, Kraftwerk, die Kaserne, das Bahngelände und Industriegelände. In der Stadt selbst wurden der Bahnhof, das Arbeitsamt, Gesundheitsamt und städtische Museum völlig zerstört, andere öffentliche Gebäude sowie Schulen und Kirchen leicht bis schwer beschädigt.
Kurz vor dem Luftangriff am 14. März 1945 ertönten in Homburg die Sirenen. Der Luftangriff selbst erfolgte auf die Stadt um 20.15 Uhr, 15 Minuten, nachdem Zweibrücken durch die No. 6 Bomber Group der Royal Canadian Air Force und Pfadfinder der No. 8 Bomber Group bombardiert wurde. Die Zeitnähe vermittelte den Eindruck, als ob der Angriff von denselben Kriegsmaschinen geflogen wurde. Wiesbaden wurde am selben Abend Ziel eines Ablenkungsmanövers.
Schlossberghöhlen als Luftschutzbunker
Die Einwohnerinnen und Einwohner suchten wie früher, so auch bei diesem Angriff, Zuflucht in den Schlossberghöhlen, die als Luftschutzbunker dienten. Über 200 Menschen kamen bei diesen Angriffen im Stadtgebiet jedoch ums Leben, es gab Verletzte und Vermisste. Als die Homburger Bevölkerung nach dem Angriff die Schlossberghöhlen wieder verließ, bot sich ihr ein Bild der Verwüstung. Sie fand Trümmer, Bombentrichter, Brände, weitere Explosionen sowie Rauchschwaden, die sich über Homberg legten, vor. Ein Großteil der Stadt lag in Schutt und Asche.